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Sport­schützen Pier: „Haben uns das Finale verdient!“

Zweites Bundesligafinale in Folge mit der Luftpistole, ein zweites Mal leider das Aus im Viertelfinale. Wie fällt das Fazit der Sportschützen Pier 2000 e.V. aus, wo lagen die Herausforderungen und wie geht es jetzt weiter? Dies und viel mehr erfahren wir im Interview mit den beiden Schützen Markus Kremser und Tobias Kaulen sowie dem Trainer Egon Czekala und Nicole Dick, Vorsitzende/Organisation.

 

Welches Fazit würdet Ihr zu Eurer Vorrunde in der 1. Bundesliga Nord Luftpistole ziehen?

Egon Czekala: Da alle von uns erwarteten, dass wir ins Finale einziehen und die Mannschaft das auch aktiv kommunizierte, war der Druck für die Schützen bei den ersten beiden Wettkampfwochenenden sehr hoch. Nachdem wir aber auch ohne unsere ausländischen Schützen Haniyeh und Miriam die ersten vier Wettkämpfe erfolgreich bestreiten konnten, war für uns schon sehr früh zu erkennen, in welche Richtung die Saison verlaufen könnte. Dass wir die Saison bis zum letzten Wettkampfwochenende ohne Niederlage bestreiten würden, hatte allerdings bei uns keiner erwartet. Wir hatten gute und weniger gute Wettkämpfe und bei den weniger guten Wettkämpfen war das Glück auf unserer Seite.

Haniyeh Rostamiyan (r.) war eine wichtige Stütze des Teams.

Haniyeh Rostamiyan (r.). brillierte gegen Weil am Rhein mit 386 Ringen!

Ihr habt die Vorrunde mit nur einer Niederlage auf Platz zwei beendet. Welche Veränderungen habt Ihr im Vergleich zur letzten Saison vorgenommen, um nochmal besser abzuschneiden? Woran habt Ihr gearbeitet?

Egon Czekala: Die einzige Veränderung, die wir zum Vorjahr vorgenommen haben, war, wenn wir keinen ausländischen Schützen zur Verfügung hatten, immer den gleichen Schützen (Kai Engelbrecht) unser Vertrauen ausgesprochen und ihn an Position 5 eingesetzt haben. Kai konnte überzeugen und holte wichtige Punkte für unser Team.

Welche Herausforderungen gab es während der Saison?

Nicole Dick: Einzige Herausforderung in dieser Saison war, welche ausländische Schützin konnten wir an welchem Wettkampfwochenende einsetzen. Bei Haniyeh war es nicht einfach, da sie erst ein Visum benötigte und internationale Wettkämpfe zu berücksichtigen waren. Bei Miriam musste ihr Studium und ebenfalls internationale Wettkampftermine eingeplant werden. Unsere Stamm-Mannschaft konnte konstant eingesetzt werden.

Piers jüngster Schütze Robin Januszek (r.). mit einem guten Wettkampf.

Könnt Ihr uns einen Einblick geben, wie die Organisation eines Heimwettkampfes aussieht?

Nicole Dick: Sobald der Wettkampftermin unseres Heimwettkampfes feststeht, wird das anliegende Bürgerhaus für uns reserviert. Ein Wettkampfrichter und ein Meyton Beauftragter werden für das Wettkampfwochenende verpflichtet. Das Bundesligawochenende wird im Internet und auf Plakaten beworben. Eine Helferliste wird angelegt, da ca. 25 Vereinsmitglieder für das Wochenende benötigt werden. Einladungen an die Mannschaften, Sponsoren, und Vertreter der Gemeinde (Bürgermeister und Ortsvorsteher) sowie des Rheinischen Schützenbundes werden versendet. Ab freitags wird der Schießstand und das Bürgerhaus umgebaut, damit die Wettkämpfe ordnungsgemäß durchgeführt werden können und sonntags wird alles wieder zurückgebaut. Man freut sich schon auf die nächste Bundesliga-Saison.

Wie habt Ihr Euch für das Bundesligafinale vorbereitet?

Markus Kremser: In den Wochen vor dem Finale habe ich im Training zuallererst die Schusszahlen erhöht, um meinen Ablauf zu festigen, vor dem Finale ist keine Zeit für Experimente an der eigenen Technik. Dazu Ausdauersport als Ausgleich zum Schießen. Der wohl wertvollste Teil zur Vorbereitung war aber die Teilnahme an der Intershoot in Den Haag am Wochenende vor dem Finale, drei Tage volles Programm helfen, um den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Aber das Finale hat wie jedes Jahr etwas ganz Eigenes!

Leider kam im Viertelfinale bereits das Aus gegen den späteren Meister ESV Weil am Rhein. Wie war das Match für Euch?

Tobias Kaulen: Natürlich war es ein bitteres Ausscheiden. Ist man im Finale angekommen, möchte man auch eine Medaille mitnehmen. Wir haben uns zu einem hohen Preis verkauft, haben nichts verschenkt und jeder von uns hat hart gekämpft. Über weite Strecken des Wettkampfes lagen wir vorne und haben gezeigt, dass wir uns das Finale verdient haben. Gegen den späteren Champion auf diesem Leistungsniveau auszuscheiden, zeigt wie viel Qualität beide Ligen mitbringen.

  • Tobias Kaulen (r.): „Natürlich war es ein bitteres Ausscheiden.“

  • Andreas Kögler bereitet sich auf seinen Wettkampf im Viertelfinale vor.

  • Letzte Anweisungen für Markus Kremser (m.) von Trainer Egon Czekala (l.).

Nach Eurem Ausscheiden habt Ihr Euch als Team noch die weiteren Entscheidungen angeschaut. Habt Ihr einer bestimmten Mannschaft die Daumen gedrückt bzw. mit welcher Mannschaft pflegt Ihr einen guten Kontakt?

Tobias Kaulen: Wenn man irgendwann selber im Match um Gold antreten möchte, kann es nicht schaden, als Zuschauer dabei zu sein. Einen persönlichen Favoriten gab es bei uns nicht. Untereinander kennt man sich und es fühlt sich, unabhängig von den Vereinsfarben so an, als wäre man ein großer gemeinsamer Verein. Jedes Team im Finale hat es verdient, dort zu stehen, und eine Goldmedaille mitzunehmen. So fiebert man Schuss für Schuss mit und gönnt jedem die nächste Zehn.

Wie war generell für Euch die Erfahrung des zweiten Finals in Folge? Welche Eindrücke habt Ihr sammeln können?

Egon Czekala: Es war natürlich ein Vorteil, dass wir die Abläufe vom Finale vom Vorjahr kannten, aber durch den Wechsel des Veranstaltungsortes nach Rotenburg an der Fulda und die uns unbekannte „Eventhalle“ mussten wir uns erst einmal auf die neue Situation einstellen. Bedingt durch die etwas kleinere Halle als im Vorjahr war die Atmosphäre eine andere, aber durch den tosenden Applaus der hunderten Zuschauer, war es wieder ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.

Jetzt erstmal die Saison sacken lassen, oder direkt der Blick nach vorne? Habt Ihr schon Pläne, wie Ihr die kommende Saison angehen werdet? Was wird das Ziel sein für 2025/26?

Markus Kremser: Nach dem Finale ging es für mich direkt ins Trainingslager mit der CISM-Mannschaft der Bundeswehr. Wir haben dieses Jahr Ende Juni eine Weltmeisterschaft vor uns und sind somit direkt nach der Luftpistolen Saison ins Trainingslager gestartet. Über Karneval bleiben bei mir aber die Pistolen im Schrank, ein wenig Abwechslung darf nach der Saison schon mal sein.

Gibt es sonst noch News aus Pier?

Nicole Dick: Die Sportschützen St. Sebastianus Pier 2000 e.V. freuen sich auf die nächste Bundesliga Saison und wir hoffen erneut ins Finale einzuziehen.

Editorial